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Kürzlich lud mich eine 4. Klasse zu einer Lesung ein. Das Geld für die Veranstaltung hatten die SchülerInnen sich mit einem „Bücherrummel“ selbst verdient. Es war so viel zusammengekommen, dass jedes Kind ein Exemplar meines Buches kaufen konnte und eine Spende für die Schulbibliothek übrig blieb. Eine Lehramtsanwärterin hat das Leseförderungsprojekt „Bücherrummel“ als Thema für ihre Zweite-Staatsprüfung auf die Beine gestellt. Und ich finde es so nachahmenswert, dass ich - mit ihrer Erlaubnis - daraus Anregungen weitergeben möchte.

„Bücherrummel“ bezeichnet ein von den Schülern geplantes Lesefest, auf dem sie an verschiedenen Aktivitäten mitwirken: Sie verkaufen gebrauchte Bücher, stellen die Schulbücherei und dort geführte Autoren vor und lesen, in einem dazu hergerichteten Klassenzimmer z.B. unter IKEA-Moskitonetzen, den Schülern der ersten Klasse aus verschiedenen Büchern vor. Das Vorlesen findet als Sponsorenlesen statt. Den Schülern nahestehende Personen (Eltern, Verwandte, Nachbarn, etc.) verpflichten sich vorher einen von ihnen gewählten Betrag (maximal 10 c), pro gelesener Seite zu spenden. Ein als Café umgestalteter Klassenraum dient als Treffpunkt aller Beteiligten für Gespräche, Hineinlesen in neu erworbene Bücher; Waffel- und Kaffeeverkauf durch Eltern.

Indem das Vorlesen als Sponsorenlesen stattfindet, ist das Vorlesekind motiviert möglichst viel und gut zu lesen, weil man ihm sonst nicht zuhören möchte. Die Kinder der Verkäufergruppe beschäftigen sich intensiv mit den anzubietenden Büchern, lesen in die Bücher hinein, versuchen sich beim Sortieren und Kategorisieren und legen Preise für die Bücher fest. (Spannend der Beratungsprozess in der Klasse, bis Preise zwischen 50 Cent und 2 Euro gefunden wurden. Es gab sogar ein Vorverkaufsverbot.) Die Verkäufer lernen auf die Vorlieben der „Kunden“ einzugehen und sich im Empfehlen der Bücher zu üben. Durch den ständigen Umgang damit werden den Schülern Bücher vertraut, was sich positiv auf ihr Leseinteresse auswirkt. Außerdem soll der Büchertrödelmarkt Schülern und Eltern Gelegenheit geben, günstig Bücher zu erwerben. Viele Besucher werden mit einem Leseangebot konfrontiert, mit dem sie sonst kaum Kontakt haben würden. Das Vorstellen der Bücherei nahmen Schüler und Eltern gern zum Anlass, sich einmal zwanglos die Schule am Nachmittag anzuschauen und Schwellenängste zu überwinden. Nicht wenige betraten zum ersten Mal eine Bibliothek.

Bei meiner Lesung, 14 Tage nach dem Fest, waren die SchülerInnen hochmotiviert. Alle(!) zeigten überdurchschnittliches Interesse - waren LeserInnen und Experten zum Thema Buch geworden.

Dies als kleiner Denkanstoß. Wer das Leseförderungsprojekt zur Finanzierung einer Lesung mit mir ausprobieren möchte, kann sich - wenn nötig - detailliertere Tipps per Telefon holen.