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Anfang der 70er Jahre begann Wolfgang Bittner Gedichte zu schreiben, in denen er sich mit seinen Erfahrungen bei Kriegsende und in der Nachkriegszeit auseinandersetzte. Zu einem Band zusammengefasst, erschien ein Teil dieser Texte bereits 1980 als "Nachkriegsgedichte" in René Bölls Lamuv Verlag in Bornheim-Merten. Der Autor reiht sich damit in eine gute und überzeugende Tradition ein, kritisch zu den zeitgeschichtlichen Ereignissen Deutschlands in lyrischer Form Stellung zu beziehen. Dabei gelingt es ihm, sein Anliegen in knappen Worten und treffsicheren Bildern von oft bestürzender Eindringlichkeit poetisch überzeugend zu gestalten: staunend über die Trivialität des Inhumanen.

Pressestimmen

"Hoffnung gewinnt Bittner nicht aus Realität, die er als eine Anhäufung von Fakten interpretiert, mit denen es sich kaum leben lässt, sondern aus dem Vorgang seines schreibenden Nachdenkens. Das Gedicht ist die Form der Selbstverwirklichung, gleichzeitig auch Überlebensstrategie." (die horen)

"...eine überwiegend zeitkritische Lyrik... Der Schriftsteller bringt den vergangenen wie den heutigen Alltag sprachlich verknappt, aber immer deutlich auf den Punkt." (Fuldaer Zeitung)

Leseprobe

Erinnerung
Kopfsteingepflasterte Straßen,
Kirche und Marktplatz,
Backsteinhäuser.
Im Norden das flache Land
bis zur See. Der Fluss, Tief genannt
und aus dem Moor kommend,
zog sich in weitem Bogen
um die Stadt.
Die Landstraße führte mitten hindurch.
In der Nase den bitteren Geruch
von Torffeuer und Armut.

Panzerketten noch immer
Die Fenster vernagelt, die Türen
verbarrikadiert,
ein fernes Grollen kommt näher,
Artillerie, heißt es,
auf der Straße knattern Schüsse,
das Rasseln von Panzerketten
bis in den Keller,
Wände beben, zittern,
es riecht nach Kartoffeln.
Das Schloss zum Hoftor wird
aufgeschossen,
Rufe in einer fremden Sprache
und Kolbenstöße an der Kellertür,
auf dem Hof Schreie,
im Hinterhaus schreien Frauen,
die Großmutter löscht das Licht.